Besonders häufig und oftmals nicht bemerkt ist die Hufrehe durch Vergiftung mit Schimmelpilzen. Da gerade Hufrehe-Pferde abgelagertes Heu fressen sollen, kann die Gefahr eines Schimmelpilzbefalls besonders hoch sein. So kann ein gefährlicher Teufelskreis ausgelöst werden. Dennoch sollten Sie bei einer Hufrehe Erkrankung Ihres Pferdes nicht auf Heu verzichten – Sie sollten es nur stets gut untersuchen und im Auge behalten. Lassen Sie sich nicht ungesehenes Heu verkaufen, sondern bestehen Sie darauf, das Heu vorher betrachten und untersuchen zu können. Qualitativ hochwertiges Heu, das gut ist für Hufrehe-Pferde lässt sich leicht erkennen. Wenn Sie sich dennoch unsicher sein sollten, können Sie dieses auch in Futtermittellaboratorien geben.

Aber auch Wurmkuren (und Impfungen) können einen Hufrehe-Schub auslösen. Und zwar dann, wenn das Pferd sehr stark von Parasiten befallen war und diese dann in einer großen Anzahl absterben und somit das Tier vergiften. 

Hufrehe verursachen kann auch eine Geburt. Wenn Teile der Nachgeburt in der Gebärmutter verbleiben, führt auch dies zu einer Vergiftung und zu Hufrehe. Nach einer Geburt sollten die Stute und die Nachgeburt unbedingt untersucht werden.

Manchmal können auch Medikamente Hufrehe auslösen. Besonders Cortisonpräparate.

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Hier haben wir Ihnen einen Überblick zusammengestellt an giftigen Pflanzen, die uns des Öfteren begegnen können. (Dies ist keine vollständige Liste. Wir haben vor allem die häufigsten Giftpflanzen zusammengetragen)

Giftpflanzen auf & an Weiden:

  • Acker-Schachtelhalm (leicht giftig)
  • Buche
  • Eberesche
  • Efeu
  • Eiche
  • Eibe
  • Eisenhut
  • Jakobskreuzkraut
  • Johanniskraut
  • Mohn
  • Rosskastanie
  • Sauerampfer
  • Schwarzer Nachtschatten
  • Weißklee und Rotklee, Steinklee
  • usw.

Giftige Küchenabfälle

  • Kartoffeln
  • Zwiebeln & Bärlauch
  • Tomaten
  • ranziges Öl
  • tierische Erzeugnisse
  • schimmlige Nahrungsmittel
  • usw.

Giftpflanzen an & um den Stall

  • Buchsbaum
  • Goldregen
  • Kirschlorbeer
  • Oleander
  • Frühlingszwiebelblumen
  • Tulpen
  • Rhododendron
  • Robinie
  • Schneeglöckchen
  • usw.

Giftpflanzen beim Ausritt / Spazierengehen

  • siehe oben
  • Bärlauch
  • Farne
  • Maiglöckchen
  • Mistel
  • Tollkirsche
  • usw.

Sie sehen, die Liste ist sehr lang. Und leider können wir uns nicht immer darauf verlassen, dass unser Pferd schon weiß, was es fressen darf und was nicht. In freier Natur lernen dies die Fohlen von ihren Müttern. Heutzutage werden Fohlen aber so früh schon von den weisen Erwachsenen getrennt, dass wichtige Dinge verloren gehen. In der Folge wissen viele erwachsene Pferde auch schon gar nicht mehr, was an die Fohlen weitergegeben werden sollte. Verhaltensstudien an Wildpferden legen sogar nahe, dass Pferde Pflanzen nicht ausgewählt fressen (was wir allerdings bezweifeln). Dennoch bleibt der Umstand, dass nicht jedes domestizierte Pferd noch genug "Wildpferdegene" in sich trägt, um wirklich gut entscheiden zu können. Die Fürsorgepflicht gerade in Hinsicht auf Wildpflanzen liegt also bei uns. Wer sich nicht so gut mit Pflanzen auskennt, sollte sein Pferd grundsätzlich nicht an Büschen, Bäumen und Pflanzen fressen lassen. Und die Weiden sowie die Stallumgebung sollten von einem kundigen Menschen regelmäßig auf Giftpflanzen hin kontrolliert und gepflegt werden.

Eine nicht ganz unaufwendige aber sehr erfolgversprechende Hufrehe-Prophylaxe!

Quellen / verwendete Literatur:

  • Bender, Ingolf (2000): Praxishandbuch Pferdefütterung. Stuttgart: Kosmos Verlag.
  • Blobel, Karl (2010):Telefoninterview mit Dr. Karl Blobel, Tierarzt in Ahrensburg, am 18. Mai 2011
  • Bührer-Lucke, Gisa (2010): Expedition Pferdekörper. Stuttgart: Kosmos Verlag.
  • Meyer, Helmut und Coenen, Manfred (2002): Pferdefütterung. 4., erweiterte und aktualisierte Auflage. Berlin: Parey Buchverlag.
  • Rasch, Konstanze (2010) : Diagnose Hufrehe. Stuttgart:  Müller Rüschlikon
  • Schmidt, Romo und Häusler-Naumburger, Ulrike und Dübbert, Thomas (2002): Hufrehe. Vermeidung – Früherkennung – Heilung; Cham: Müller Rüschlikon Verlag
  • The Laminitis Trust: http://www.laminitis.org/
  • Vervuert, Ingrid (2010): Telefoninterview mit Dr. Ingrid Vervuert, Institut für Tierernährung, Ernährungsschäden und Diäthetik der Veterinärmedizinischen Universität Leipzig am 19. Mai 2011.
  • Eigene Erfahrungen, Erfahrungen anderer Pferdehalter
  • Fritz, Christina (2012): Pferde fit füttern: Wie ich mein Pferd artgerecht ernähre. Schwarzenbek: Cadmos Verlag